https://www.fechten-donauwoerth.de/wp-content/uploads/page-header.jpg

Chronik der Abteilung Fechten

1928 gründete der Oberlehrer Karl Thaumüller im damaligen Sport Club (SC) Donauwörth eine Fechtabteilung. Diese entwickelte sich rasch und schon nach wenigen Jahren intensiven Einsatzes durfte man sich über besondere Erfolge in Schwaben, aber auch auf bayerischer Ebene freuen. Einen Tiefpunkt erlebte das Fechten nach dem Krieg, als 1945 die Siegermächte jede Art von Fechtsport verboten hatten. Das war ein tiefer Einschnitt, denn als 1950 das Verbot wieder aufgehoben wurde, scheiterten alle Versuche eines Neubeginns an unüberbrückbaren äußeren Schwierigkeiten und Bedingungen. Erst 1960 trafen sich Karl Thaumüller und Elfried Wendeler wieder zu ersten Gesprächen. Dies zog ein markantes Ereignis nach sich: Der Donauwörther Fechtabteilung wurde neues Leben eingehaucht. Und so gelang es am 6. Dezember 1960 im Café Engel in Donauwörth die Fechtabteilung neu zu gründen.

Schon ein Jahr später zählte die Abteilung 25 Mitglieder. Zweimal in der Woche wurde fleißig trainiert. Der Gründervater und „Pionier“ Karl Thaumüller durfte noch erste schöne Erfolge miterleben, bevor er 1965 an den Folgen eines Verkehrsunfalles starb. Das war ein harter Schlag für die noch junge Abteilung. Sie stand ohne Fechtlehrer da! Man wollte aber nicht aufgeben und hatte Glück, als große Hilfe von außen kam. Hermann und Anni Schmid, die Eltern der späteren Olympiasiegerin Heidi Schmid, kamen immer wieder aus Augsburg nach Donauwörth und leiteten selbstlos aus Verbundenheit zum Fechtsport das Training. Aus heutiger Sicht muss man es als Glücksfall ansehen, dass Franz Hofer sich damals als heimischer Abteilungsleiter zur Verfügung stellte. Er schaffte es durch sein ruhiges, aber ungemein zielbewusstes Wesen die Abteilung zusammenzuhalten und weiter aufzubauen. Schon bald darauf konnten die Gebrüder Werner und Franz Stamm auf Bayerischen sowie Deutschen Jugend- und Aktivenmeisterschaften großartige Erfolge erringen. Auch mit der Degen-Mannschaft konnte der VSC mehrere Bayerische Meistertitel erkämpfen.

Chronik Masken
Chronik Mannschaft

Die ersten Schülerturniere in Bayern wurden zu Beginn in der alten Turnhalle an der Donau, später in Bäumenheim, ausgetragen, da es in Donauwörth selbst keine große Sporthalle gab. Das blieb so bis 1975, bis die Halle an der Westspange fertig war. Die neue Halle wurde großzügig mit zehn Fechtbahnen ausgestattet, dazu kamen als Geschenk der Stadt sechs Elektorfechtgeräte. Das war für ganz Bayern einmalig und so begann eine neue Ära für die Fechtabteilung!

Die Erfolgsmeldungen begeisterten: Das siebte Donau-Schülerturnier, das am 11. Mai 1975 mit 150 Teilnehmern aus ganz Bayern und Baden-Württemberg vom damaligen Bürgermeister Dr. Alfred Böswald eröffnet wurde, war in jeder Beziehung ein unübersehbarer Auftakt für das neue Domizil. Die Donauwörther Jugendturniere, die in den folgenden Jahren bis zu 260 Teilnehmer zählten, wurden von Hofer, Wendeler, Lutscher und Stamm organisiert. So kam es nicht von ungefähr, dass die Fechtabteilung in dieser Zeit 85 aktive Mitglieder hatte. Daher konnte es auch nicht verwundern, dass die Abteilung in diesen Jahren bemerkenswerte Erfolge erzielen konnte. So war es möglich in Schwaben 52 Meistertitel, in Bayern 21 Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften und sogar bei Deutschen Meisterschaften herausragende Ergebnisse erringen. Den Erfolg der Nachwuchsfechter leitete Sabine Kroczek in den folgenden Jahren mit mehreren Bayerischen Meistertiteln ein. 1996 wurde sie Deutsche B-Jungendmeisterin im Degen. Martina Böck schaffte es mit der bayerischen Auswahl Deutsche B-Jugendmeisterin in der Mannschaft zu werden. In der Zeit des Abteilungsleiters Norbert Hein gelang es 1995 durch engagierten Einsatz aller Mitglieder, ihrer Eltern und Freunde erstmals eine Deutsche Jugend-Meisterschaft in die Große Kreisstadt zu holen. Dabei blieb es aber nicht und so sollten noch vier weitere Deutsche Jugendmeisterschaften folgen, von den Qualifikationsturnieren für deutsche Fechter zur Nominierung für Europa- und Weltmeisterschaften ganz abgesehen. Es konnten in diesen Jahren weitere 32 Bayern-Titel im Jugendbereich erfochten werden.

https://www.fechten-donauwoerth.de/wp-content/uploads/Chronik_03.jpg
Chronik Mannschaft

Die von der VSC-Fechtabteilung ausgebildeten Jugendfechter/innen Bernhard Fischer, Florian Hein, Florian Rieder und Sabine Kroczek konnten in Fechtleistungszentren und Internate nach Jena und Heidenheim wechseln. Dort konnten sie ihr Können zeigen und ließen mit leistungsstarken Ergebnissen immer wieder aufhorchen. Hierzu nur ein Beispiel: Florian Hein schaffte als Kadett im Fechtgymnasium in Jena den internationalen Durchbruch. Er erreichte 2008 bei den Europameisterschaften in Rovigo/Italien einen sehr beachtlichen fünften Platz. Mit der deutschen Mannschaft wurde er sogar Vizeeuropameister in der A-Jugend.

Seit 1962 betreibt Werner Stamm mit großer Leidenschaft den Fechterfünfkampf (Friesenkampf des DTB) in den Disziplinen Fechten, Laufen, Kugelstoßen, Schwimmen und Schießen. Er war mehrfach Bayerischer und auch Deutscher Meister und gab seine Erfahrungen und sein Können durch intensives Training an den Fechtnachwuchs weiter. Dies zahlte sich bald aus und so wurden in den folgenden Jahren mehrmals Bayerische und Deutsche Meistertitel nach Donauwörth geholt.

Werner Stamm, Philipp Pirsig

Nach oben scrollen
Bitte Suchbegriff eingeben: